Innsbrucks neue DEFI-Telefonzellen retten Leben – ein Puls-Projekt geht westwärts

Vielen Dank an die Stadt Innsbruck, die gemeinsam mit der Leitstelle Tirol und A1 insgesamt fünf Telefonzellen mit Laien-Defibrillatoren ausgestattet hat. Die lebensrettenden Telefonzellen erhöhen die Überlebenschance bei einem Herzstillstand. Die Standorte der fünf DEFI-Zellen sind: Innrain 6, Höttinger Au 72a, Andechsstraße 81, Maximilianstraße 4 und Klara Pölt-Weg 2.

Christoph Wellenzohn, A1 Vertriebsleiter Westösterreich, begrüßt die Initiative: „Wir stellen gerne unsere Telefonzellen als DEFI-Standorte zur Verfügung. Defibrillatoren und Telefonzellen ergänzen einander gerade bei Notfällen sehr gut. Mit dem Defibrillator bekommt die Telefonzelle eine wichtige Rolle in der Rettungskette. Zudem kann man natürlich auch heute noch von jeder Telefonzelle aus die Notrufnummern kostenlos anrufen.“

„Das Projekt liegt mir persönlich sehr am Herzen. Mit der zusätzlichen Möglichkeit, im Fall eines Herzstillstandes rasche Erste Hilfe leisten zu können, sind wir dem Ziel eine möglichst breite öffentliche und zentrale Zugänglichkeit zu Defibrillatoren zu gewährleisten, einen wichtigen Schritt näher gekommen. Zudem befinden sich auch DEFIs bei den städtischen Almen entlang der Nordkette, bei allen Innsbrucker Feuerwehren und beim Standort der Mobilen Überwachungsgruppe (MÜG) in Hötting West. Eine möglichst flächendeckende Ausstattung ist notwendig und rettet Leben, denn durch rasches Handeln können etwa zwei Drittel aller plötzlichen Herztode vermieden werden“, führt Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc, aus.

Bernd Noggler, Geschäftsführer der Leitstelle Tirol, ergänzt: „Als Leitstelle Tirol sind wir für Hilfesuchende zentrale Anlaufstelle im gesamten Bundesland. Unsere Notrufexpertinnen und Notrufexperten helfen am Telefon weiter, nennen wenn nötig den nächstgelegenen Standort eines Defibrillators und leiten die Herzdruckmassage an. Durch den Ausbau des Defibrillatoren-Netzwerkes, wie mit den neuen DEFI-Zellen, ist es möglich noch schneller Leben zu retten.“

„Bei einem Herzstillstand entscheidet jede Sekunde“, erklärt Dr. Mario Krammel, geschäftsführender Präsident des Vereins Puls. „Bei einem Herzstillstand sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um zehn Prozent, nach rund drei Minuten treten im Gehirn bereits erste nicht wiedergutzumachende Schäden auf. Die Ersthelfer-Maßnahmen sind einfach: gemäß unserem Spruch „Rufen – Drücken – Schocken“ rufen Sie den Rettungsnotruf 144, drücken Sie anschließend schnell und kräftig in die Mitte des Brustkorbes und bringen Sie schnellstmöglich einen DEFI zum Einsatz. Fakt ist: Durch rasches Eingreifen eines Ersthelfers noch vor Eintreffen der Rettung könnten bis zu 70 Prozent der Betroffenen überleben. Mit der Verfügbarkeit der DEFIs in den A1 Telefonzellen in Innsbruck wurde somit ein weiterer wichtiger und sogar lebensrettender Schritt gesetzt.“

Foto: Thomas Steinlechner

Charity-Punsch für´s Herz

Puls-Präsident Harry Kopietz lädt seit 13 Jahren traditioneller Weise anlässlich seines Geburtstages Mitte Dezember zum „Charity-Punsch für´s Herz“ ein. Leider ist das – wie bereits auch im letzten Jahr – heuer aufgrund der Pandemie wieder nicht möglich. Sehr bedauerlich, denn dadurch entgeht dem Verein Puls viel Spendengeld für die so notwendigen Projekte. Immerhin konnte durch diese Projekte in Wien die Überlebensrate von Betroffenen in den letzten zehn Jahren bereits mehr als verdoppelt werden!

Da Harry Kopietz davon überzeugt ist, dass ein persönliches Treffen, Unterhaltung und Punschtrinken zwar nett, jedoch die Spende und das Anliegen, den Verein Puls im Kampf gegen den plötzlichen Herztod unterstützen zu wollen, das eigentlich Wichtige ist, soll nun auf diesem Weg um eine Online-Spende gebeten werden. – 2020 hat diese Variante jedenfalls sehr gut funktioniert!

Zur Online-Spende: https://www.puls.at/spenden/

Wir bedanken uns jetzt schon für die Unterstützung und Harry Kopietz wird zudem jedem/r Spender/in auch ein persönliches Dankschreiben für die erhaltene Spende übermitteln.

Anmerkung:
Puls zählt zu den spendenbegünstigten Einrichtungen und damit ist die Spende steuerlich als Sonderausgabe absetzbar. Wir übermitteln den Betrag der Zuwendung unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen an das Finanzamt, sodass der Betrag nicht in die Steuererklärung extra aufgenommen werden muss. Dazu ist erforderlich, dass Vor- und Zunamen, Geburtsdatum und Adresse bekannt gegeben werden.

Alle Fotos wurden bei der Puls-Weihnachtsfeier im Dezember 2019 gemacht.

ARBÖ-Pannenfahrzeuge werden mit Defis ausgestattet

Der ARBÖ Wien hat den jährlich wiederkehrenden Aktionstag „Tag der Wiederbelebung“ am 16. Oktober zum Anlass genommen und präsentiert gemeinsam mit PULS seine neue Initiative: Noch in diesem Jahr werden alle Pannenfahrzeuge des ARBÖ Wien mit Defis ausgestattet sein. Alle Pannenfahrer erhalten eine entsprechende Schulung, um im Ernstfall helfen zu können.

„Wir sind zwar keine Rettungsorganisation, unsere Pannenfahrer sind aber rund um die Uhr in ganz Wien im Einsatz. Wir können so unseren Beitrag leisten, und im Notfall Teil der Rettungskette sein. Wir sehen diese Aufgabe als sehr wichtig an und sind für den Fall der Fälle gut gerüstet“, so Günther Schweizer, Landesgeschäftsführer des ARBÖ-Wien, anlässlich der Präsentation.

Mario Krammel, geschäftsführender Präsident von Puls und Chefarzt der Berufsrettung Wien, begrüßt diese Initiative, weil dadurch die Rettungsleitstelle im Bedarfsfall auf weitere Defis zugreifen kann – ähnlich wie bei den Wiener Polizei- und Feuerwehr-Einsatzfahrzeugen, die ebenfalls über einen Defi als auch über entsprechend geschultes Personal verfügen.

Auch Puls-Präsident Harry Kopietz, freut sich über den neuen Kooperationspartner: „Der ARBÖ ist für uns ein wichtiger Kooperationspartner. Wir freuen uns sehr, dass uns der ARBÖ Wien ab sofort im Kampf gegen plötzlich Herztod unterstützt.“

Wiener Sensenmann verstärkt unser Marketing-Team

Bisher im Beenden von Leben tätig wechselt der Wiener Sensenmann die Seiten und wird ab sofort Puls in den Bereichen der Öffentlichkeitsarbeit und der Bewusstseinsschaffung verstärken.

„Der Wiener Sensenmann bringt jahrelange Erfahrung in der Branche sowie neue Sichtweisen über das Leben und den Tod mit. Wir sind froh, seine Meinung über den DEFI geändert zu haben und begrüßen ihn herzlich bei uns im Team“, zeigt sich Puls-Präsident Harry Kopietz glücklich.

Für den Wiener Sensenmann selbst ist dieser Schritt die logische Schlussfolgerung aus der jüngsten Entwicklung des Geschäftsfeldes: „Der Verein Puls leistet seit Jahren hervorragende Arbeit. Natürlich wusste ich das schon länger, zugeben konnte ich es aufgrund meiner Position aber nicht. Für mich machte meine Arbeit in Wien seit Monaten wenig Sinn, umso glücklicher bin ich heute, meinen Wechsel zum Verein Puls bekannt geben zu dürfen. Ich freue mich auf die neuen Aufgaben und kann es kaum erwarten, Leben zu lassen.“

Eine Nachricht, die wohl viele Menschen schockt und in Zukunft hoffentlich für noch mehr lebensrettende Schocks sorgen wird.

Rückfragen an:
Puls – Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes
office@puls.at

Kids save lives – Austria: Wiederbelebung ist kinderleicht

Gemeinsame Erklärung des Österreichischen Rats für Wiederbelebung (Austrian Resuscitation Council) zum Weltreanimationstag – offener Brief an Bundesminister Dr. Wolfgang Mückstein und Bundesminister Univ. Prof. Dr. Heinz Faßmanndesminister Univ. Prof. Dr. Heinz Faßmann

Hintergrund
Der plötzliche Herztod gilt in der westlichen Welt als dritthäufigste Todesursache. Statistisch betrachtet erleidet jeder zehnte Mensch einen außerklinischen Herzstillstand. Von den 12.000 Österreicherinnen und Österreichern, die im Laufe eines Jahres einen plötzlichen Herzstillstand erleiden, versterben etwa 10.000. In mehr als 60 Prozent wird ein Herzstillstand von Laien beobachtet.

Wenn Laien sofort mit der Herzdruckmassage beginnen, verdreifacht sich die Überlebensrate. Mehr als 1.000 Menschen könnten also zusätzlich gerettet werden, wenn Anwesende sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen. Der Rettungsdienst kommt im Durchschnitt nach frühestens acht bis elf Minuten, Gehirnzellen sterben jedoch bereits nach drei bis fünf Minuten.

Der zentrale und nachhaltige Schlüssel zur Erhöhung der Ersthelferrate ist nachgewiesenermaßen der verpflichtende Schulunterricht in Wiederbelebung, am besten noch vor der Pubertät. In skandinavischen Ländern ist Wiederbelebung seit 15 und mehr Jahren im Lehrplan der Grundschulen verankert – dort liegt die Ersthelferrate bei 60 bis 80 Prozent. Auch in Italien, Portugal, Belgien, Dänemark und Frankreich bestehen gesetzliche Vorgaben für den Reanimationsunterricht in Schulen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt seit 2015 die KIDS SAVE LIVES Initiative.

Ich kann Leben retten
Beispielgebend für Österreich ist das Wiener Pionierprojekt „Ich kann Leben retten!“ vom Verein PULS. Hier werden pro Schuljahr gesamt 30.000 Kinder der 3. und 6. Schulstufe in Wiederbelebung geschult.

Zum Weltreanimationstag, dem 16. Oktober hat der Deutsche Rat für Wiederbelebung die Social Media Initiative #ichrettedeinleben bzw. www.ichrettedeinleben.de ins Leben gerufen, mit der Forderung Reanimationsunterricht für alle Schüler:innen ab der 7. Schulstufe. Bisher wurden hier 53.732 Unterstützungen gesammelt.

Italien hat im August 2021 ein bemerkenswertes und vorbildliches Gesetz erlassen, um die Rate von Wiederbelebung sowie die Verwendung von öffentlich zugänglichen
automatisierten Defibrillatoren (AED) deutlich zu verbessern. Sehen Sie dazu im Anhang dieses Gesetz in deutscher Übersetzung.

In Irland, Schottland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Portugal und die Schweiz sind seit Jahren bundesweite Reanimationsregister implementiert. Die hier eingegebenen Daten werden im Rahmen von Qualitätssicherung laufend evaluiert. Ein entsprechendes Register für Österreich würde helfen, genaue nationale Daten zu generieren und damit die Bemühungen verbessern, Tod durch plötzlichen Herzstillstand zu vermeiden. Ein österreichisches Reanimationsregister sollte installiert werden.

Anlässlich der Aktion „World Restart A Heart Day 2021“ fordern ärztliche Vertreterinnen und Vertreter österreichischer Rettungs- und Notarztorganisationen sowie medizinischer Fachgesellschaften wie folgt:

  • Auch in Österreich soll die Ausbildung von Schulkindern in Wiederbelebung und deren kontinuierliche Wiederholung gesetzlich verankert werden.
  • Wiederbelebung muss zur Kulturfertigkeit werden, wie Lesen, Schreiben, Rechnen.
  • Die strukturierte telefonische Anleitung von Reanimationsmaßnahmen durch das Personal der medizinischen Notruf-Leitstellen soll österreichweit verpflichtend eingeführt, standardisiert und qualitätsgesichert durchgeführt werden.
  • Nur was wir messen, können wir verbessern: Um jährlich und zeitnahe österreichweite Aussagen über die präklinische Reanimation und die Ergebnisse treffen zu können, ist ein österreichisches Netzwerk von Reanimationsbeauftragten und ein idealerweise bundeseinheitliches Reanimationsregister notwendig.

Die Erklärung zum „World Restart A Heart Day 2021“ unterzeichnen:

  • Österreichischer Rat für Wiederbelebung (ARC):
    Univ.-Prof. Dr. Michael Baubin MSc, Innsbruck und Dr. Joachim Schlieber, Salzburg
  • Österreichische Gesellschaft für Anästhesie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI):
    PrimarPriv.-Doz. Dr. Helmut Trimmel MSc, Wiener Neustadt
  • Österreichische Gesellschaft für Notfall- und Katastrophenmedizin (ÖNK):
    Primar Dr. Reinhard Doppler, Rottenmann
  • Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit:
    Primar Priv.-Doz. Dr. Peter Paal, Salzburg
  • ÖAMTC Flugrettung:
    Primar Univ. Prof. Dr. Wolfgang Voelckel MSc, Salzburg
  • Österreichisches Rotes Kreuz:
    Univ. Prof. Dr. Wolfgang Schreiber, Bundeschefarzt, Wien
  • Arbeiter-Samariterbund Österreichs:
    Primar a.D. Prof. Dr. Michael Gruska, Bundeschefarzt und Dr. Regina Gabriel, stv. Bundeschefärztin, Wien
  • Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich:
    Primar Dr. Christian Emich, Bundesarzt, Wien
  • Malteser Hospitaldienst Austria:
    Primar Priv.-Doz. Dr. Dr. Thomas Hausner, Bundesarzt, Wien
  • Bergrettungsdienst Österreich:
    OA Dr. Alexander Egger MSc, Chefarzt, Scheibbs
  • Berufsrettung Wien, MA70 und Verein „Puls“:
    Chefarzt Dr. Mario Krammel, Wien
  • Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Landes Tirol:
    Dr. Adolf Schinnerl, Kufstein

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Entsendung von ErsthelferInnen bei außerklinischen Herzstillständen dringend empfohlen

Puls ist Teil der europäischen Forschungsgruppe „Citizen First Responders“. In einem Brief an den Herausgeber der medizinischen Fachzeitschrift Resuscitation wurde die Ausweitung von First Responder-Projekten gefordert.

Forschungshintergrund:
First Responder sind eine Ergänzung zum herkömmlichen Regel-Rettungsdienst, die entsendet werden, wenn sie sich in unmittelbarer Nähe von PatientInnen mit einem präklinischen Herzstillstand befinden. Dabei kann es sich um Laien-ErsthelferInnen oder um „professionelle ErsthelferInnen“ wie zum Beispiel  PolizeibeamtInnen  und Feuerwehrleute im Dienst handeln.

In mehreren Regionen insbesondere in den Vereinigten Staaten von Amerika werden gegenwärtig Laien- ErsthelferInnen nur zu Herzstillständen an öffentlichen Orten entsendet. Es wird vermutet, dass dies einerseits wahrscheinlich dem Schutz der ErsthelferInnen, PatientInnen und ihrer Angehörigen dienen soll, andererseits wird dadurch aber der Mehrheit der Opfer eines Herzstillstands systematische und effektive lebensrettende Ersthilfe verwehrt.

Es gibt drei Hauptgründe, warum ErsthelferInnen bei Herzstillständen auch an privaten Orten tätig werden sollten:

  • ungefähr 70 % aller Herzstillstände ereignen sich an privaten Orten,
  • Herzstillstände, die sich an privaten Orten ereignen, sind im Vergleich zu Herzstillständen an öffentlichen Orten mit einer geringeren Überlebensrate verbunden,
  • in Wohngebieten gibt es weniger Laien-Defibrillatoren als an öffentlichen Orten, wobei  ErsthelferInnen Laien-Defibrillatoren mitbringen und so auch schneller einsetzen könnten.

Die Sicherheit von ErsthelferInnen, PatientInnen und ihren Angehörigen ist von größter Bedeutung. Laien-ErsthelferInnen müssen sich daher unbedingt darüber im Klaren sein, dass die Übernahme eines Einsatzes immer auf Freiwilligkeit basiert.

Methode:
Es wurden retrospektiv fast 17.000 Einsätze in vier europäischen Ländern über einen Zeitraum von sechs Jahren ausgewertet. Die Mehrheit der ErsthelferInnen wurde zu privaten Orten entsandt (63  bis 82,8 %).

Ergebnisse:
Tabelle 1 zeigt die Zahl der gemeldeten Zwischenfälle im Verhältnis zur Zahl der Einsätze, an denen mindestens ein/e ErsthelferIn teilgenommen hat. Wir wissen jedoch nicht, wie oft LaienersthelferInnen einen Einsatz aus Sicherheitsgründen abgelehnt haben. Die meisten Systeme erlauben es den Freiwilligen, einen Einsatz jederzeit und ohne Angabe von Gründen abzulehnen oder abzubrechen.

RegionNumber of missions attended by at least one first responderNumber of reported adverse incidents
Austria, Vienna3612 *
Germany, Freiburg1 4360
Germany, Vorpommern-Greifswald1951 **
Sweden, Heartrunner System12 824<50
Switzerland, Basel and Baselland3110
Switzerland, Geneva2150
Switzerland, Ticino6590
Switzerland, Valais> 4500
Switzerland, Vaud5311*
Tabelle 1: Anzahl der gemeldeten Zwischenfälle (Gewalt, Diebstahl oder Bedrohung von ErsthelferInnen, PatientInnen oder Angehörigen) im Verhältnis zur Anzahl der besuchten ErsthelferInneneinsätze.
*Herzstillstand durch Selbstmord: Waffe an privatem Ort; ErsthelferInnen fühlten sich in ihrer Sicherheit nicht beeinträchtigt.
**Herzstillstand aufgrund von Drogenmissbrauch: Spritzen an einem privaten Ort; die ErsthelferInnen fühlten sich in ihrer Sicherheit nicht beeinträchtigt.

In allen Systemen, die in diese Analyse einbezogen wurden, werden die Laien-ErsthelferInnen systematisch nicht zu Notfällen entsandt, bei denen der Verdacht auf Verbrechen, Waffen, Gewalt, Feuer, Verkehrsunfälle oder andere potenziell gefährliche Situationen besteht. Es wird außerdem empfohlen, eine ständige Verbindung zwischen der Notrufzentrale und den Laien-ErsthelferInnen herzustellen, um den Einsatz jederzeit abbrechen zu können, wenn sich die Situation unerwartet als gefährlich erweist. Um die Sicherheit von PatientInnen und Angehörigen zu erhöhen, informiert die Leitstelle die Anrufenden über die sich nähernden ErsthelferInnen.

Etwa 70 % der befragten KanadierInnen und AmerikanerInnen gaben an, dass sie sich (sehr) wohl fühlen würden, wenn sie im privaten Umfeld einen Herzstillstand erleiden und ErsthelferInnen zu ihnen geschickt werden.

Um die Sicherheit von PatientInnen und Angehörigen zu erhöhen, verlangen die meisten Systeme von ihren ErsthelferInnen, dass sie sich mit Namen, Adresse und Qualifikation registrieren. Einige Systeme forden die Teilnahme an einer persönlichen Schulung.

Fazit:
Die Erfahrungen, die in vier verschiedenen europäischen Ländern über einen Zeitraum von sechs Jahren gesammelt wurden, legen nahe, dass die potenziellen Risiken des Einsatzes von Laien-ErsthelferInnen an privaten Orten beherrschbar sind, wenn Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.

Zitation: Elsevier B.V. | First published: 30 September 2021 | https://doi.org/10.1016/j.resuscitation.2021.09.026

AutorInnen: Camilla Metelmann | Bibiana Metelmann | Lukas Herzberg | Angelo Auricchio | Enrico Baldi | Claudio Benvenuti | Roman Burkart | David Fredman | Mario Krammel | Michael P. Müller | Tommaso Scquizzato | Remy Stieglis | Leif Svensson | Karl Christian Thies

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Das war das Mistfest 2021

Am 25. und 26. September 2021 fand am Mistplatz Hernals das 75. Mistfest statt. Puls unterstützt dieses jährliche Fest für die ganze Familie sehr gerne. Die BesucherInnen haben dabei die Möglichkeit, Reanimation an Puppen zu trainieren und sich mit dem Defi vertraut zu machen. Interesse haben nicht nur Kinder sondern auch ihre Eltern und Großeltern gezeigt. Insgesamt wurden an den zwei Tagen knapp 100 Durchgänge absolviert.

Weltherztag: 29. September 2021

Am heutigen Weltherztag wurden im Rahmen des Projekts HERZsicheres Wiener Wohnen weitere Defis in Betrieb genommen. Insgesamt werden drei Gemeindebauten mit rund 13.500 Bewohner*innen mit sechs neuen Defibrillatoren ausgestattet.

Ab sofort stehen in der Hasenleitensiedlung in Simmering zwei Defibrillatoren bereit, die in Notfällen durch rasche und gezielte Hilfe zu Lebensrettern werden können. Um den im Grunde einfachen Defi-Einsatz zu lernen, findet auch ein Schautraining und eine Schulung für die Bewohner*innen der Siedlung statt.

„Plötzlicher Herzstillstand kann uns alle treffen! Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, dass sich in den Wohnhausanlagen öffentlich zugängliche Defibrillatoren befinden. 30 Geräte wurden – unterstützt vom Verein PULS – bereits in den Wiener Gemeindebauten in Betrieb genommen. Der Stadt Wien liegt neben dem leistbaren Wohnraum und dem sozialen Miteinander auch die Gesundheit der Bewohner*innen am Herzen. Die Sicherheit und das Wohlbefinden im eigenen Wohnumfeld sind tragende Säulen der Wiener Wohnbaupolitik.“, erklärt Vizebürgermeisterin und Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

„Es ist erfreulich, dass Wiener Wohnen als kommunale Hausverwaltung hier eine Vorreiterrolle einnimmt. Die entsprechenden Defi-Schulungen sind eine wichtige Initiative und essentiell für eine gute, schnelle Handhabung der Geräte. Denn schnelle Hilfe zählt in diesem Fall doppelt!“, unterstreicht Waltraud Karner-Kremser, Vorsitzende des Gemeinderatsausschusses für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen.

Im Ernstfall entscheiden Minuten

„Erste Hilfe kann Leben retten. Gerade bei einem Herzstillstand ist rasche Hilfe wichtig. Ich freue mich, dass Wiener Wohnen mit dem Projekt „Installation von Defibrillatoren im Gemeindebau“ hier eine Lücke schließt und sich dadurch die Lebensqualität für die Bewohner*innen weiter erhöht“ so Bezirksvorsteher Thomas Steinhart.

Hinweisschilder in den Stiegenhäusern und in den Außenbereichen der Gemeindebauten machen die Bewohner*innen auf die wertvollen Lebensretter aufmerksam. Auch über die Stadt Wien App und auf wien.gv.at/stadtplan finden sich die Defi-Standorte der unmittelbaren Umgebung.

Defis im Wohnumfeld überlebenswichtig

„Es freut uns sehr, dass Wiener Wohnen ebenfalls dazu beiträgt, unsere Zielsetzung, nämlich Wien zur „HERZsichersten“ Stadt zu machen, zu erreichen. Schließlich ereignen sich rund 80% der Notfälle im Wohnbereich. Die rasche Verfügbarkeit eines im Definetzwerk registrierten Defis und couragierte Ersthelfer*innen, die sofort mit der Herzdruckmassage beginnen, kann die Überlebensrate von derzeit 25% auf 70% steigern“, erklärt Harry Kopietz, Präsident des Vereins PULS.

Neben der Hasenleitensiedlung werden im Herbst in zwei weiteren Wiener Gemeindebauten im 21. und 22. Bezirk jeweils zwei neue Defis in Betrieb genommen. Insgesamt sind damit 36 Defibrillatoren in städtischen Wohnhausanlagen installiert.

„Durch die Ausstattung der Gemeindebauten Rennbahnweg 27, Mitterhofergasse 2 und Hasenleitensiedlung können rund 13.500 Bewohner*innen auf einen Defibrillator zugreifen und so im Notfall die entscheidende Hilfe leisten“, betont Wiener Wohnen Vize-Direktor Daniel Milovic-Braun abschließend.

Der Wiener Sensenmann

Das bin ich.

Eigentlich lebe ich gern in Wien. Es ist eine schöne Stadt. Schön morbid. Aber in letzter Zeit bringen mich diese Defis echt aus der Fassung. Wo man auch hinschaut, überall strahlen sie dir süffisant entgegen. In Schulen, auf der Straße, im Zug und im Museum – nirgends kann ich mehr in Ruhe meiner Arbeit nachgehen. Naja immerhin habe ich jetzt mehr Zeit für Social Media. Achso, apropos, folgst du mir schon?

16. Oktober 2021: Tag der Wiederbelebung!

Anlässlich des internationalen Aktionstages hat Puls zu kostenlosen Reanimationstrainings ins PulsZentrum eingeladen.

Bei einem leblosen Patienten nimmt die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um etwa zehn Prozent ab. Die rasche Hilfe durch Laien, noch bevor der Rettungsdienst eintrifft, ist somit oft die einzige Möglichkeit, einen Menschen wieder ins Leben zurückzuholen.

Dabei gilt in einem solchen Notfall: Nur Nichtstun ist falsch!

Schon durch wenige Handgriffe können Zeugen von lebensbedrohlichen Zwischenfällen effizient Hilfe leisten und so die Überlebenswahrscheinlichkeit von derzeit rund 20 Prozent auf mehr als 70 Prozent erhöhen. Doch nur wenige trauen sich auch einzugreifen: Als Grund für die unterlassene Hilfeleistung wurde von Befragten in erster Linie die Angst vor Fehlern und Unwissenheit angegeben.

Wenn ein Mensch keine Reaktion und keine normale Atmung hat, liegt ein Herzstillstand vor. Schnelles Handeln kann dann Leben retten. In den Puls-Reanimationstrainings  üben Sie die Herzdruckmassage und den Defi-Einsatz:

  • Verhalten im Notfall / Notrufnummern
  • Herz-Lungen-Wiederbelebung – Training an der Puppe
  • Defibrillator (Defi) – Einsatzsimulation