Häufig gestellte Fragen zur Wiederbelebung

Wir haben hier häufig an uns herangetragene Fragen gesammelt – vom Herz-Kreislauf-System über den Herzstillstand bis hin zu Details der Reanimation. Falls Deine Frage noch nicht dabei ist, wende dich bitte an office@puls.at 

Letzte Aktualisierung am: 09. Oktober 2023

Einer fremden Person den Brustkorb freizumachen, kann unter Umständen unangenehme Gefühle hervorrufen. Bedenke: Es geht um Leben oder Tod. Entscheidend ist letztlich, dass Du genau an der richtigen Stelle die Herzdruckmassage durchführst. Eine freie Sicht hilft dabei.

Laut den aktuellen Leitlinien zur Wiederbelebung soll nicht mehr Puls getastet werden, um einen Kreislaufstillstand festzustellen. Es hat sich gezeigt, dass die zuverlässige Pulskontrolle sowohl für Laien, als auch für Fachpersonal in einer stressigen Notfallsituation schwierig ist. Daher ist eine in der Praxis bewährte Definition des Kreislaufstillstands eine Person, die weder reagiert noch eine normale Atmung hat. Die Anwendung dieser Definition könnte zu einer leichten Übertherapie führen. Jedoch sind die Folgen eines nicht behandelten Kreislaufstillstands deutlich schwerer, als das Risiko bei einer nicht-reagierenden und nicht normal atmenden Person ohne Kreislaufstillstand mit den Wiederbelebungsmaßnahmen zu beginnen.

Ja, es ist möglich, dass bei der Durchführung der Herzdruckmassage die Rippen des Patienten brechen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Herzdruckmassage ohne ausreichend Druck und Eindrucktiefe nicht wirksam ist und für die Aufrechterhaltung des Blutflusses nicht genügt. Daher überwiegt der Vorteil einer effektiven Wiederbelebung, dem Risiko von Rippenbrüchen oder anderen Verletzungen die während der Thoraxkompressionen auftreten können.

Jeder und jede darf einen Defibrillator verwenden. Die Geräte sind so konzipiert, dass sie von Laien bedient werden können. Eine medizinische Vorbildung ist nicht notwendig. Allerdings empfiehlt es sich, eine Schulung in der Anwendung von Defibrillatoren zu besuchen, um im Notfall schnell und effektiv handeln zu können. Diese finden im Rahmen von Reanimationstrainings statt.

In den ersten Minuten nach einem Herzstillstand ist noch eine Sauerstoffreserve im Blut vorhanden und es ist wichtiger den Blutfluss aufrecht zu erhalten, um so das Gehirn und andere lebenswichtigen Organe mit diesem Sauerstoff zu versorgen. Daher wird die Mund-zu-Mund Beatmung für die Laienreanimation zunehmend als optional angesehen. Zusätzlich empfinden viele Ersthelfer die Durchführung als unangenehm. Die wissenschaftliche Datenlage zur Sinnhaftigkeit von Mund-zu-Mund Beatmung von kompletten Laien ist umstritten, und die entsprechenden Leitlinien stellen es frei, ob diese durchgeführt werden soll. Ferner ist es unsicher, wie effektiv komplette medizinische Laien ohne regelmäßiges Training eine effektive Mund-zu-Mund Beatmung durchführen können und es kommt durch die Beatmungsversuche zu einer verlängerten Zeit, in welcher keine Blutzirkulation und damit Versorgung der Organe stattfindet.

Viel entscheidender hingegen ist, dass der Kreislaufstillstand richtig erkannt wird, die Rettung alarmiert wird und sofort mit der Herzdruckmassage gestartet wird.

Falls Du jedoch trainiert bist und Dich sicher fühlst, kannst Du nach jeder 30. Kompression 2 Beatmungen durchführen.

Weiterführende Links zu Studien:

Drücke so lange, bis medizinische Helfer eintreffen und die Wiederbelebungsmaßnahmen übernehmen oder der Patient wieder Anzeichen von Leben, wie beispielsweise eine normale Atmung, oder Bewusstsein, zeigt. Hörst Du auf zu drücken, stoppt auch die Blutzirkulation und die Zellen werden nicht mehr mit Sauerstoff versorgt: Die permanente Versorgung mit Sauerstoff verhindert das Absterben von Zellen!

Ein weiterer Grund, dass Du mit der Reanimation aufhörst wäre, wenn Du aufgrund von Erschöpfung oder anderen Gefahren nicht mehr in der Lage bist die Wiederbelebung fortzusetzen.