Überlebenskette – chain(mail) of survival

Unter der Überlebenskette (auch Rettungskette) versteht man die Abfolge von Maßnahmen, die im Notfall dazu beiträgt, schnellstmöglich qualifizierte Hilfe zu leisten und somit die Überlebenschancen zu erhöhen. Die Überlebenskette ist in mehrere Schritte unterteilt und nur so stark wie ihr schwächste Glied.

Unter der Überlebenskette (auch Rettungskette) versteht man die Abfolge von Maßnahmen, die im Notfall dazu beiträgt, schnellstmöglich qualifizierte Hilfe zu leisten und somit die Überlebenschancen zu erhöhen. Die Überlebenskette ist in mehrere Schritte unterteilt und nur so stark wie ihr schwächste Glied:

  1. Früherkennung und Hilferuf: Der erste Schritt ist das Absetzen eines Notrufs 144. Mit dem Absetzen des Rettungsnotrufs beginnt die Überlebenskette. Während der Leitstellenmitarbeiter die wichtigsten Informationen zur Auffindesituation und dem Gesundheitszustand des Patienten erfragt, werden bereits die richtigen Rettungsmittel alarmiert. Dafür sollte man Frühsymptome des Herzstillstands, wie plötzlich einsetzende Brustschmerzen erkennen und ernst nehmen und den Rettungsdienst bereits frühzeitig alarmieren. Wird dieser früher eintreffen, möglichst vor dem Kreislaufstillstand, dann können auch die Überlebenswahrscheinlichkeiten erhöht werden
  1. Laienreanimation: Der sofortige Beginn einer Wiederbelebung kann das Überleben nach einem Kreislaufstillstand verdoppeln oder verdreifachen. Dafür werden auch zunehmend die MitarbeiterInnen der Leitstelle geschult, um die Anrufer bei der Einleitung der Reanimation zu unterstützen bis professionelle Hilfe eintrifft. Mit jeder Minute, in welcher keine Herzdruckmassage durchgeführt wird, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit ca. um 10%.
  1. Frühe Defibrillation: Das Ziel ist eine frühzeitige Wiederherstellung des normalen Herzrhythmus durch die rasche Anwendung eines Defibrillators. Dies kann nur durch eine gute Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von öffentlich zugänglichen Defibrillatoren vor Ort erreicht werden.
  1. Frühzeitige erweiterte Reanimationsbehandlung (ALS) und standardisierte Postreanimationsbehandlung: Zu den erweiterten Maßnahmen zählen das Atemwegsmanagement (meist Beatmung über einen Beatmungsschlauch in der Luftröhre), die Medikamentengabe und die Behandlung der Ursache. Die Postreanimationsbehandlung startet, sobald das Herz des Patienten wieder selbstständig schlägt und wird dann im Krankenhaus fortgesetzt.

Eine schnelle und effektive Rettungskette ist von entscheidender Bedeutung, um die Überlebenschancen von Patienten bei medizinischen Notfällen, insbesondere bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand, zu verbessern.

Im Sinne eines umfassenden lebensrettenden Systems, bei dem die Ersthelfer wie beschrieben eine der wichtigsten Rollen einnehmen, wurde die Rettungskette zum „Rettungsnetz“ oder „Rettungs-Kettenhemd“ weiterentwickelt: Der Fokus liegt hier besonders darauf, dass beim Versagen oder Nicht-Vorhandensein eines Bindeglieds das systemische Netz diese Schwäche auffangen soll.

Neues Konzept der Überlebenskette als Überlebensnetz (10.1016/j.resuscitation.2023.109707)

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