Petra Bauer

„Es war der 5. März 2002, ein Sonntag. Ich wachte in der Früh mit Übelkeit auf und legte mich ins Wohnzimmer auf die Couch. Meine damals 7-jährige Tochter brachte mir ein Glas Wasser und Kreislauftropfen, doch die Übelkeit wurde stärker. Also bat ich sie, meine Eltern und den Notarzt zu alarmieren…“

Petra Bauer © Günter Valda Photography

„Langsam verspürte ich dann auch ein Brennen im Brustbereich und ein Ziehen im linken Arm. Es wurde immer schlimmer. Meine Tochter rief immer wieder „Mama, Mama“ – doch ihre Stimme klang immer weiter entfernt – bis ich sie gar nicht mehr hörte. Dies war für mich der schlimmste Augenblick, da ich ihre Angst spürte und nichts machen konnte. Mein Herz stand plötzlich still.

Kurz darauf – das weiß ich jetzt allerdings nur mehr aus Erzählungen – kamen der Notarzt und gleichzeitig meine Eltern. Neunmal musste ich defibrilliert werden, bevor mein Herz wieder zu schlagen begann. Mit einem Hubschrauber wurde ich ins AKH geflogen, wo ich nochmals einen Herzstillstand hatte, und wieder reanimiert wurde. Die nächsten vier Tage lag ich in künstlichem Tiefschlaf. Auch wenn ich geschlafen habe, ich kann mich doch an Wörter und Sätze meiner Lieben erinnern – auch an Musik, die mir mein Neffe vorspielte. Als ich aufwachte, wusste ich überhaupt nicht, wo ich war oder was passiert war. Für mich war das alles unwirklich: Nicht möglich, dass mir so etwas passiert war.

Unglaublich, dass es möglich ist, einen Herzstillstand zu überleben. Es hat alles toll funktioniert. Wäre aber ein Faktor in der Kette ausgefallen, würde ich heute nicht mehr leben.

Ich bin allen unglaublich dankbar – angefangen von meiner kleinen süßen Tochter, meinen Eltern, meiner Schwester, dem Notarztteam bis hin zu den Ärzten, Krankenschwestern und Mitarbeitern im AKH. Ein Nahtoterlebnis hatte ich nicht. Ich wusste, dass mein Leben noch nicht zu Ende war. Zu viele Aufgaben warten noch auf mich – das Wichtigste ist dabei meine Tochter, die ich noch aufwachsen sehen möchte.

Außerdem möchte ich so vielen Menschen wie möglich weitergeben, dass Leben und Gesundheit nicht selbstverständlich sind …“