Wiener Forschungsarbeit wurde in die Empfehlung des International Liaison Committee on Resuscitation (ILCOR) aufgenommen.
Die anhaltende COVID 19-Pandemie stellt das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Der Einfluss von Schutzkleidung auf die Qualität der medizinischen Versorgung war bis zuletzt unklar. Ein Forschungsteam aus Wien konnte zeigen, dass das Tragen von Maske und Kittel die Reanimationsmaßnahmen nicht beeinträchtigt. Die Arbeit rangierte unter den Publikationen mit den meisten Downloads im notfallmedizinischen Fachbereich weltweit.
Diese Ergebnisse der Wiener Studie fanden bereits Eingang in die Empfehlungen internationaler Fachgesellschaften, wie die des International Liaison Committee on Resuscitation.
Bei der Forschungsarbeit handelte es sich um ein Kooperationsprojekt von PULS – Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes, der Berufsrettung Wien (Magistratsabteilung 70) und der Universitätsklinik für Notfallmedizin der Medizinischen Universität Wien. Im Rahmen der Studie reanimierten Sanitäter:Innen an einer Übungspuppe. Die Proband:Innen trugen dabei randomisiert entweder nur ihre normale Einsatzbekleidung oder darüber hinaus auch Kittel, FFP-Maske und eine Schutzbrille. Gemessen wurden Qualitätsmarker der Herzdruckmassage und Beatmung. In einer weiterführenden Arbeit fand das Studienteam außerdem heraus, dass sich Schutzkleidung auch nicht auf die Konzentration Reanimierender auswirkt.
„Dass auch unter Schutzkleidung qualitativ hochwertige Reanimationsmaßnahmen durchgeführt werden können, sollte dazu führen, Maske und Kittel im Anlassfall niederschwellig zu verwenden. Der Schutz der Helfer:Innen steht an erster Stelle“, sagt DDr. Calvin Lukas Kienbacher, EDIC, Facharzt für Innere Medizin und Intensivmedizin sowie Leiter der Studie von der Universitätsklinik für Notfallmedizin.
Link zur Originalarbeit
https://www.resuscitationjournal.com/article/S0300-9572(21)00030-7/fulltext
Link zum ILCOR Summary 2023