Erfahrungsaustausch zwischen Deutschland und Österreich

In diesem Monat hatten wir die Möglichkeit, einen spannenden Austausch mit dem Verein „Laienreanimation kann jeder!“ aus Hagen in Nordrhein-Westfalen (NRW) zu führen. Der Vereinsgründer und Projektleiter Jens Schilling, ein erfahrener Kinderkrankenpfleger und Anästhesiepfleger am Agaplesion Klinikum Hagen, setzt sich leidenschaftlich für den Kampf gegen den plötzlichen Herztod ein.

Ein wesentlicher Bestandteil unseres Austauschs drehte sich um die Struktur der Ersthelfer sowie die Verfügbarkeit von Defibrillatoren. In Deutschland gibt es z.B. mehrere Systeme zur Alarmierung von Ersthelfern, die nicht kompatibel sind – nur ein Problem von mehreren.

Beide Seiten betonten die Wichtigkeit, mit der Schulung für Laien so früh wie möglich zu beginnen. Flächendeckende Schulungen in der 3. und 6. Schulstufe, wie es in Wien gelebt wird, ist in NRW in absehbarer Zeit nicht denkbar.

Die Finanzierung und Platzierung von Defibrillatoren an öffentlichen Plätzen, ist sowohl in Deutschland als auch in Österreich nirgendwo geregelt. Auch hier herrscht Einigkeit, dass diese Thematik in Bauordnungen oder Stadtentwicklungskonzepten aufgenommen bzw. berücksichtigt werden muss. Defibrillatoren müssen so selbstverständlich sein wie Feuerlöscher.

Der Austausch hat wieder aufgezeigt, dass in beiden Ländern noch viel Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung von Nöten ist.

Wir danken Jens Schilling und dem Verein „Laienreanimation kann jeder!“ für den offenen und konstruktiven Austausch und freuen uns auf eine weiterhin enge Kooperation. Nur gemeinsam können wir das Ziel erreichen, die Überlebenschancen für Menschen mit plötzlichem Herztod signifikant zu steigern und langfristig ein Bewusstsein für die Wichtigkeit der Laienreanimation in der Gesellschaft zu schaffen.