PULS am Donauinselfest 2022

25. Juni 2022 Wie das Praterfest war auch das Donauinselfest für uns am Anfang eine etwas nasse Angelegenheit. Aber PULS kann nichts stoppen und ab Mittag entwickelte sich das Wetter zu einem prächtigen Sommertag. Umgeben von der Wiener Gesundheitsförderung, den Johannitern, dem Wiener Roten Kreuz und vielen anderen unserer Projektpartnern bauten wir unseren Stand auf der von den Helfern Wiens organsierten „Sicheres Wien – Insel“ auf. Ab Mittag begann dann die Veranstaltung voll Fahrt aufzunehmen. Unsere Mitglieder und Wahlfachstudent:innen konnten so unzählige unserer Standbesucher:innen mit unseren Übungseinheiten für die Reanimation begeistern und auch mit der Funktionsweise der Laien-Defis vertraut machen. Wir durften viele Fragen zum Thema Reanimation und Defis beantworten.

Am Nachmittag gab es dann noch ein besonderes Highlight für uns: PULS hatte seinen großen Auftritt bei der Sicherheitsshow der Helfer Wiens. Dazu hatten wir zwanzig Mini-Übungspuppen mitgebracht. Unterstützt von den verschiedenen Rettungsorganisationen übten wir mit Kindern und Jugendlichen, unter Anleitung von Dr. Mario Krammel, die Reanimation. Es war eine tolle Veranstaltung und wir hatten einmal mehr die Gelegenheit die PULS Botschaft RUFEN-DRÜCKEN-SCHOCKEN an sehr viele Menschen weiterzugeben.

First Responder Polizei

Regelmäßige Puls-Reanimationsschulungen bei der Wiener Polizei

Defis in Polizeiinspektionen und in Polizeiautos – das sind die Herzstücke der Zusammenarbeit von Puls und der Polizei Wien. Das Prinzip: Alle Polizeifahrzeuge sind mit einem Defi ausgestattet. Bei entsprechenden Notrufen, die in der Rettungszentrale eingehen, wird neben den Rettungskräften und den Nutzer:innen der Lebensretter-APP auch die Polizei verständigt. Wenn die Polizeibeamten vor der Rettung vor Ort sind, können sie so bereits effizient helfen.

Seit Start des Projektes „First Responder“ steigt die Anzahl an Überlebenden stetig. Aktuelle Auswertungen zeigen, dass bei 47% der Notrufe wegen eines plötzlichen Herzstillstandes First Responder beteiligt und vor Ort sind. In fast einem Drittel dieser Fälle (32%) treffen die First Responder gar als Erste am Ort des Geschehens ein.

Jedes Jahr führte PULS dazu mit den Wahlfach-Student:innen der MedUni Wien Reanimationstrainings für Polizisten und Polizistinnen durch, um sie für den Ernstfall fit zu machen.

HERZlichen Dank an die Wiener Polizei für die gute Zusammenarbeit! Wir gratulieren den neuen Lebensretterinnen und Lebensrettern.

WESTbahn setzt Lebensrettung auf Schiene

Georg Aufschnaiter bedankt sich nach einem plötzlichen Herzstillstand Ende Oktober 2021 nun bei seinen Lebensretter:innen: den Stewards und Stewardessen der WESTbahn und engagierten Ersthelfer:innen. Ort des Geschehens: ein Zug der WESTbahn auf der Strecke von Zell am See nach Wien.

„Es ist einerseits dem hohen Engagement und der guten Schulung der Menschen, die richtig reagiert haben zu verdanken, dass Georg Aufschnaiter in diesem Jahr seinen 70ten Geburtstag feiern darf“, erklärt Präsident Harry Kopietz, Verein Puls. „Andererseits hat auch die WESTbahn einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass Herrn Aufschnaiter schnell geholfen werden konnte, denn die Züge der WESTbahn sind mit Laien-Defis ausgestattet und die Stewards und Stewardessen aufgrund ihrer Ausbildung mit deren Umgang versiert. Für diesen Einsatz gegen den plötzlichen Herztod kann man nur ein großes Danke aussprechen.“

Der 69jährige Georg Aufschnaiter befand sich auf der Rückfahrt nach Wien, als er plötzlich mit einem Herzstillstand zusammensackte. „Ich selbst habe die Dramatik der Ereignisse natürlich erst im Nachhinein mitbekommen, bin aber unglaublich dankbar, dass offensichtlich perfekt reagiert wurde“, meint Aufschnaiter. „Am 30. Oktober habe ich auf der Rückreise aus Zell am See nach Wien in Salzburg den Zug gewechselt, bin auf die Westbahn umgestiegen. Der Umstieg war ein bisschen zeitknapp, aber dennoch keine anstrengende Hetze von Bahnsteig zu Bahnsteig. Ich kann mich noch erinnern, dass ich in der Westbahn oben Platz genommen habe und der Zug in Salzburg abgefahren ist. Und dann bin ich am Tag darauf in der Intensivstation des Krankenhauses wieder aufgewacht. Alles, was dazwischen passiert ist, weiß ich nur durch die Informationen im Krankenhaus, bei mir totales Blackout. Ich kann meinen Retterinnen und Rettern nur ein unglaublich großes Danke aussprechen. Heute habe ich bereits einen Herzschrittmacher und mein Gesundheitszustand hat sich wieder stabilisiert.“

Nach dem Zusammenbruch reagierte eine Ersthelferin wie auch der Zugbegleiter sofort und starteten die Reanimation. Der im Zug befindliche Laien-Defibrillator wurde geholt und zum Einsatz gebracht, in der Zwischenzeit der Notruf abgesetzt. In der Station Vöcklabruck übernahm dann der Notarzt und der Patient wurde so schnell wie möglich ins Krankenhaus Wels gebracht.

„Jeder WESTbahn-Zug ist mit einem Defibrillator ausgestattet und unsere Crew ist im Umgang damit geschult. Im öffentlichen Verkehr gehört ein Defibrillator schon wie ein Feuerlöscher zur Grundausstattung, um im Ernstfall Leben retten zu können, denn jedes Leben zählt“, erklärt DI Thomas Posch, Geschäftsführer der WESTbahn Management GmbH. „Ich bin sehr stolz auf unsere Stewardessen und Stewards, denn in Notsituationen das in der Theorie gelernte ist nicht immer so leicht in der Praxis umzusetzen. Uns ist es aber enorm wichtig, unsere Reisenden nicht nur pünktlich, sondern vor allem auch sicher an ihr Ziel zu bringen. Die Defis im Zug und die gute Ausbildung unserer Stewards und Stewardessen tragen dazu zusätzlich bei.“

„Medizinisch gesehen wissen wir, dass in punkto Überlebenschancen bei einem Herzstillstand, der sich außerhalb des Krankenhauses ereignet, tatsächlich jede Sekunde entscheidend sein kann“, meint Krammel, Chefarzt der Berufsrettung Wien und geschäftsführender Präsident des Vereins Puls. „Pro Minute ohne Hilfeleistung sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent. Durch rasches Eingreifen eines Ersthelfers noch vor Eintreffen der Rettung könnten bis zu 70 Prozent der Betroffenen überleben. Im Notfall gilt daher: Rufen – Drücken – Schocken. Also Notruf 144 wählen, Herzdruckmassage ausüben und dann den Defi einsetzen. Man kann nichts falsch machen. Nur Nichtstun ist falsch!“

Lange Nacht der Forschung

Im Rahmen der Aktion „Lange Nacht der Forschung“ am 20. Mai war Puls mit einem Informationsstand und vier Teams am Gelände des Wiener AKH vertreten. Das Interesse der Besucherinnen und Besucher war groß und die Reanimationspuppen standen im Dauereinsatz. Mehr als 350 Interessierte haben Reanimation an den Puppen geübt und sich mit dem Defi vertraut gemacht. Beim Verlassen des Puls-Informationsstandes, war den Interessierten klar, dass „jede Sekunde zählt!“

Besonderer Dank gilt unseren ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfern, die den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern an unserem Stand von 17.00 bis 23.00 Reanimation im Fall des plötzlichen Herzstillstandes erklärt und angeleitet haben. Sehr viele waren überrascht, wie tief und vor allem schnell man drücken muss, aber auch, dass man nichts falsch machen kann, außer wenn man nichts tut.

Puls on Tour: Reanimationsschulungen bei Raiffeisen

Am 16., 18. und 23. Mai 2022 haben waren wir bei Raiffeisen zu Gast und haben dort MitarbeiterInnen der Raiffeisen-Zentrale in 1020 und weiteren Wiener Raiffeisen-Filialen in Reanimation geschult.

Die Teilnehmenden waren sehr motiviert und haben engagiert an den Reanimationspuppen geübt. Darüber hinaus wurde auch der Umgang mit dem Defi geübt, was sich für die meisten als erster Berührungspunkt mit einem Defi überhaupt herausstellte.

HERZlichen Dank für die Initiative! Wir gratulieren den neuen Lebensretterinnen und Lebensrettern.

Puls on Tour: Reanimationsschulungen bei der PVA

In den vergangenen Wochen fanden bei der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) mehrere Reanimationstrainings für MitarbeiterInnen statt. An insgesamt fünf Trainingstagen konnten sich haben die MitarbeiterInnen mit Reanimation vertraut machen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sehr motiviert und haben engagiert an den Reanimationspuppen trainiert. Darüber hinaus wurde auch der Umgang mit dem Defi geübt, was sich für die meisten als erster Berührungspunkt mit einem Defi überhaupt herausstellte.

HERZlichen Dank für die Initiative! Wir gratulieren den neuen Lebensretterinnen und Lebensrettern.

Lebensretter-App Rezertifizierungen 2022

Mit Hilfe der App werden registrierte Ersthelferinnen und Ersthelfer über einen Notfall in ihrer Nähe informiert. Die App führt sie direkt zu den betroffenen Personen.

Besuche auch du einen unserer 2-stündigen Abend- oder Samstagkurse und (re)zertifiziere dich für die Lebensretter-APP. Voraussetzung ist, dass du 18 Jahre alt bist und einen 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs absolviert hast.

Update vom 13. Juni 2022: Nachdem wir vier Kurse im Mai und Juni durchgeführt haben, legen wir nun eine Sommerpause ein. Wir planen wieder Kurse im September und November. Sobald diese fixiert sind, werden wir sie auf der Starteseite ankündigen.

Die Teilnahme ist kostenlos und nur nach vorheriger schriftlicher Anmeldung möglich.

Veranstaltungsort:

  • PULS-Zentrum
  • 1090 Wien, Lichtentaler Gasse 4 | Eingang um die Ecke in der Salzergasse

Du hast Fragen? – Wende dich bitte an:

Jede Sekunde zählt!

Heuer konnten wir endlich wieder am 1. Mai beim traditionellen Wiener Praterfest teilnehmen. Das Interesse der Besucherinnen und Besucher war groß und unsere Reanimationspuppen standen im Dauereinsatz. Besonders gefreut hat uns der Besuch von Puls-Mitglied Bürgermeister Michael Ludwig, der SPÖ-Chefin und Ärztin Pamela Rendi-Wagner gleich vorgeführt hat, wie er im Ernstfall selbst einen Beitrag leisten kann. Puls-Mitglieder wissen: „Jede Sekunde zählt!“

Besonderer Dank gilt unseren ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfern, die den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern an unserem Stand den ganzen Tag lang Reanimation im Fall des plötzlichen Herzstillstandes erklärt und angeleitet haben. Sehr viele waren überrascht, wie tief und vor allem schnell man drücken muss, aber auch, dass man nichts falsch machen kann, außer wenn man nichts tut.

Lebensretter-Pokal für Puls

Am 14. Jänner erhielt Puls bereits zum zweiten Mal eine Auszeichnung vom Verein Lebensretter (www.lebensretter.at) für den stärksten Zuwachs an LebensretterInnen im Jahr 2021. Puls-Vorstandsmitglied Gerhard Kubiczek, der seitens Puls das Projekt Lebensretter und die in der App registrierten Freiwilligen betreut, hat gemeinsam mit Lebensretter-Präsident Dr. Jörg Jakobljevich den Pokal übergeben.

Entgegengenommen hat diesen stellvertretend für die in der Lebensretter-App registrierten und von Puls betreuten Polizistinnen und Polizisten der Landespolizeidirektion Wien der Vorstand des Büros für Öffentlichkeitsarbeit Hofrat Mag. Manfred Reinthaler, MA.

Puls bedankt sich bei der Wiener Polizei für das beispielgebende Engagement und gratuliert recht herzlich.

Weitere Informationen unter https://www.puls.at/projekte/lebensretter-app/

Reanimation mit Covid-Schutzausrüstung

Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit bei Reanimation durch persönliche Covid-Schutzausrüstung sichergestellt

Die Universitätsklinik für Notfallmedizin von MedUni Wien und AKH Wien zählt zu den weltweit führenden Forschungszentren auf dem Gebiet der Rettungsmedizin und der Wiederbelebung nach Herzstillstand. In einer gemeinsamen Studie von Puls, MedUni und Berufsrettung Wien konnte gezeigt werden, dass die Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit auch unter Covid-Schutzmaßnahmen sichergestellt ist. In lebensnahen Szenarien führten die NotfallsanitäterInnen der Berufsrettung Wien Wiederbelebungsmaßnahmen in voller Schutzausrüstung durch.

„Die Wiederbelebung nach Kreislaufstillstand, zum Beispiel im Rahmen des ‚plötzlichen Herztods‘, zählt zu den herausforderndsten Maßnahmen in der Rettungs- und Notfallmedizin.  Umso wichtiger ist es, dass diese oft lebensrettenden Maßnahmen auch in der derzeitigen Situation in der gewohnt hohen Qualität durchgeführt werden können.“ erklärt Mario Krammel, Chefarzt der Berufsrettung Wien und geschäftsführender Präsident von Puls.

Ziel: Frühere Studien legten nahe, dass die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) die Qualität der der Intensivmedizin beeinträchtigt. Im Sinne eines größtmöglichen Selbstschutzes gilt das Tragen von FFP-Masken auch für Notfall-SanitäterInnen. Die Studie untersuchte, wie das Tragen einer FFP-Maske die Rettungskräfte bei grundlegenden lebenserhaltenden Maßnahmen (Reanimation) an PatientInnen mit einer möglichen SARS-CoV-2-Infektion beeinflusst.

Methoden: Um Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit in Reanimation-Situationen zu beurteilen, gibt es valide Testmethoden. Das Ziel der Studie war es, den Einfluss von verschiedenen Arten von FFP-Masken auf diese beiden neuropsychologischen Komponenten des Rettungsdienstpersonals in Reanimation-Situationen zu untersuchen.

An der Studie nahmen 48 SanitäterInnen teil. Für die Untersuchung wurden sie in Teams eingeteilt, die dann jeweils drei Stockwerke mit ihrer kompletten Notfall-Ausrüstung hinauf liefen und dort zwölf Minuten lang Reanimations-Szenarien entsprechend den aktuellen ECR-Leitlinien an Übungspuppen absolvierten. Dabei trugen sie entweder

  • keine FFP2-Maske,
  • eine FFP2-Maske mit Ausatemventil oder
  • eine herkömmliche FFP2-Maske.

Die Teams und Interventionssequenzen wurden ständig zufällig verändert. Ein Psychologe maß unmittelbar nach jedem Durchgang die Veränderung der Konzentrationsleistung aller Teilnehmenden.

Schlussfolgerung: PSA, einschließlich Masken mit und ohne Exspirationsventil, ist sicher in der Anwendung ohne Bedenken hinsichtlich der Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit von Notfall-SanitäterInnen.

Zitation: The use of personal protection equipment does not negatively affect paramedics’ attention and dexterity: a prospective triple-cross over randomized controlled non-inferiority trial

Scandinavian Journal of Trauma, Resuscitation and Emergency Medicine volume 30, Article number: 2 (2022) DOI: https://doi.org/10.1186/s13049-021-00990-3

Calvin Lukas Kienbacher, Jürgen Grafeneder, Katharina Tscherny, Mario Krammel, Verena Fuhrmann, Maximilian Niederer, Sabine Neudorfsky, Klaus Herbich, Wolfgang Schreiber, Harald Herkner, Dominik Roth