Die Beziehung zwischen 12-Kanal-EKG Merkmalen und dem neurologischen Status nach prähospitalem Herz-Kreislauf-Stillstand

Association between postresuscitation 12-lead ECG features and long-term neurological outcome after out-of-hospital cardiac arrest: A post-hoc subanalysis of the PEACE study

Federführend durch PULS-Mitglieder konnte in dieser Studie erstmals gezeigt werden, dass ein sogenanntes 12-Kanal-EKG nach Wiedererlangen eines Kreislaufes nach Wiederbelebung mehr Bedeutung hat als angenommen. Schon bisher war es Standard, dass die Rettungskräfte ein solches EKG anfertigen, um Hinweise auf einen Herzinfarkt als Ursache für den Herz-Kreislauf-Stillstand sehen zu können. Bei solchen Hinweisen muss der / die Betroffene unverzüglich eine Herzkatheter-Untersuchung und -intervention erhalten. Schon in früheren Analysen konnte das Autorenteam aber zeigen, dass hier auch Zeit und die Dynamik eine Rolle spielt, so zeigen EKGs direkt nach dem Wiedererlangen eines Kreislaufes oft noch „Nachwirkungen“, obwohl gar kein Herzinfarkt vorliegt (siehe: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33427885/). Die neueste Studie legt jetzt nahe, dass Marker wie ein weiter QRS-Komplex oder ST-Hebungen in den Ableitungen II, III, und aVF sogar mit dem neurologischen Outcome bei Spitalsentlassung und nach einem Jahr vergesellschaftet sind. 

Dies zeigt wieder einmal, dass die ersten Minuten während und nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand immens wichtig sind! Rufen, Drücken, Schocken – Je schneller lebensrettende Sofortmaßnahmen geleistet werden, desto besser kann die Rettung ihr professionelles Wiederbelebungs-Konzept durchführen. 

Link zur Studie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40335012/

PULS begeistert beim Maifest 2025

Rund 450 Besucher*innen lernen Wiederbelebung im Wiener Prater

Am 1. Mai 2025 war der Verein PULS erneut Teil der Leistungsschau der Helfer Wiens im Rahmen des traditionellen Maifests in der Wiener Prater Hauptallee.

Bei strahlendem Wetter nutzten über 450 Besucher*innen die Gelegenheit, sich am PULS-Stand über lebensrettende Sofortmaßnahmen und den korrekten Defibrillator-Einsatz zu informieren sowie praktisch zu üben.

Im Fokus standen Laien-Kurzschulungen, bei denen Interessierte die Herzdruckmassage und den Einsatz eines Defibrillators (AED) trainierten. Zusätzlich informierte PULS unter anderem über den „Wiener Schrank“ mit der PULS/KISS Security Card, ein innovatives System zur öffentlichen 24/7 Zugänglichkeit von Defibrillatoren.

„Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen zu ermutigen, im Notfall zu handeln und somit Leben zu retten“, betonte Herbert Willer, Geschäftsführer des Verein PULS. „Die große Resonanz beim Maifest zeigt, dass das Interesse an Erster Hilfe und Wiederbelebung ungebrochen ist.“ Ein Video-Rückblick vom Maifest 2025 ist auf dem Instagram-Kanal von PULS verfügbar: www.instagram.com/vereinpuls

Senior*innentag im Wiener Rathaus

Am 23. April drehte sich im Arkadenhof und in der Volkshalle des Rathauses alles um Themen, die besonders Personen ab 60 Jahren betreffen: Wohnen, Pflege, Betreuung, Mobilität, Digitalisierung und Sicherheit.

Unter den mehr als 50 Aussteller*innen war auch PULS mit einem Infostand vertreten. Besucher*innen hatten hier die Möglichkeit, die Laien-Reanimation und den Einsatz eines Defibrillators praktisch zu üben.

Begrüßt wurden die mehr als 3.000  Besucher*innen von Bürgermeister Michael Ludwig, Sozialstadtrat Peter Hacker, der Senior*innenbeauftragten der Stadt Wien Sabine Hofer-Gruber sowie der stellvertretenden Fonds Soziales Wien-Geschäftsführerin Monika Badilla.

Auch PULS-Präsident Harry Kopietz ließ es sich nicht nehmen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Er zeigte sich vom Engagement der interessierten Besucher*innen sehr beeindruckt. Für Hunderte hieß es: Rufen – Drücken – Schocken.

Die Veranstaltung soll künftig wieder regelmäßig bei freiem Eintritt stattfinden. PULS freut sich, beim Auftakt 2025 dabei gewesen zu sein und blickt bereits mit Vorfreude auf das kommende Jahr.

Fotos ©PULS

Überlebenschancen bei Herz-Kreislaufstillstand in Wien deutlich gestiegen

Eine aktuelle Studie der Berufsrettung Wien in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien und PULS-Beteiligung zeigt, dass die Überlebensrate bei beobachteten außerklinischen Herz-Kreislaufstillständen mit kardialer Ursache und schockbarem Herzrhythmus innerhalb der letzten 15 Jahre um 10 Prozent-Punkte auf insgesamt 39% gestiegen ist.

Die Gründe dafür sind:

  • die schnelle Reaktion von Ersthelfer*innen
  • der frühe und steigende Einsatz von frei zugänglichen Laien-Defibrillatoren
  • die professionelle Reanimation durch die Berufsrettung Wien

„Für die aktuelle Auswertung wurden die Daten von knapp 7.500 Patient*innen herangezogen. Diese Daten werden anonymisiert im Wiener Reanimationsregister VICAR (Vienna Cardiac Arrest Registry) zentral gesammelt und ausgewertet“, erklärt Priv.-Doz. DDr. Sebastian Schnaubelt, 2. Geschäftsführender PULS-Präsident und Oberarzt der Berufsrettung Wien.

Weiters betont er: „Einen besonders wertvollen Anteil an diesem Erfolg haben die Ersthelfer*innen. In 34% der Fälle haben sie sofort mit der lebensrettenden Herz-Druck-Massage begonnen und so die Rettungskette ohne Verzögerung in Gang gesetzt.“

Diese Studie zeigt die Wichtigkeit der Bewusstseinsbildung der Öffentlichkeit für erfolgreiche Wiederbelebungsmaßnahmen und den Einsatz von Defibrillatoren. Der Verein PULS führt nicht nur deshalb stets niederschwellige Schulungen (ca. 10.000 Personen pro Jahr) durch, forciert den flächendeckenden Ausbau von gut geschützten, 24/7 öffentlich zugänglichen Defibrillatoren und arbeitet u.a. mit der Stadt Wien gemeinsam daran, die Anzahl der „Lebensretter“ zu erhöhen – denn jede Sekunde zählt!

Link zur Studie: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2025.04.12.25325712v1

Hafen Wien erhält Wiener Schrank mit Defibrillator

Bereits der 55. vollüberwachte Wiener Schrank mit Defi wurde am 16. April 2025 offiziell in Betrieb genommen. Damit setzt der Verein PULS sein Ziel eines optimalen Defi-Netzwerkes in Wien ungebremst fort. „Dank des Engagements der Stadt Wien, der zahlreichen Unterstützer wie nun dem Hafen Wien und der Energie unserer Mitglieder im Verein PULS rücken wir unserem Ziel, Wien zur HERZsichersten Stadt zu machen, ständig ein Stück näher“, betont PULS-Präsident Harry Kopietz.

Die Inbetriebnahme des neuen Defis, der in einem Wiener Schrank mit PULS/KISS Security Card am Hafen Wien, angebracht wurde, konnte nun durch die Hafen Wien-Geschäftsführung Fritz Lehr und Doris Pulker-Rohrhofer, Initiator Sebastian Poppe, Mitarbeiter des Hafen Wien,  Harry Kopietz, Präsident Verein PULS und Herbert Willer, Geschäftsführer Verein PULS, durchgeführt werden.

Um auch außerhalb der Öffnungszeiten Leben retten zu können, ist der Hafen Wien ab sofort mit einem „Wiener Schrank“, einem öffentlich zugänglichen Defibrillator, ausgestattet. Ermöglicht wurde dies durch die Einreichung eines engagierten Mitarbeiters bei der Hafen Wien-internen Ideenplattform sowie durch die Geschäftsführung des Hafen Wiens, die nicht lange zögerte den Vorschlag gemeinsam mit PULS umzusetzen.  „Gesundheit ist das Allerwichtigste, unbezahlbar und etwas, das oft erst dann richtig geschätzt wird, wenn man es nicht mehr in vollen Zügen genießen kann. Im Wettlauf mit der Zeit zählt bei einem Notfall jede Sekunde.“, so die Hafen Wien-Geschäftsführung unisono.

Der nun insgesamt 55. Wiener Schrank ist mit einem Laien-Defi der Firma Schiller und der PULS/KISS Security Card mit Lost & Found Funktion im Einfahrtsbereich zum Hafengelände angebracht und somit 24/7 verfügbar.

Bei einem Herzstillstand sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um zehn Prozent, nach rund drei Minuten treten im Gehirn bereits erste nicht wiedergutzumachende Schäden auf – das zeigt die Wichtigkeit von Laienhelfer*innen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und bedeutet: schnelle und kompetente Hilfe kann schlicht und einfach Leben retten.

Rufen: Rufen Sie den Notruf 144.
Drücken: Legen Sie Ihre Hände übereinander und drücken Sie kräftig und schnell in die Mitte des Brustkorbs – mindestens 100-mal pro Minute.
Schocken: Falls ein Defi vorhanden ist, schalten Sie diesen ein und befolgen Sie die Anweisungen.

Link zur Pressemitteilung

Fotos: @Lukas Baumühlner

Verein PULS setzt Ausbau des Defi-Netzwerkes in Wien fort:

Amtshaus Wien 6 erhält Wiener Schrank mit Defibrillator

Ein weiterer Wiener Schrank mit Defi wurde am 8. April 2025 offiziell in Betrieb genommen. Der nächste Schritt, um Wien zur HERsichersten Stadt Europas zu machen.

Die Inbetriebnahme des neuen Defis, der in einem Wiener Schrank angebracht wurde, konnte nun durch Bezirksvorsteher Markus Rumelhart, Präsident Harry Kopietz und Geschäftsführer Herbert Willer, beide Verein PULS durchgeführt werden.

Die Gelegenheit wurde gleich genutzt um den Mitarbeiter*innen der Bezirksverwaltung den Umgang mit einem Defi näher zu bringen und die Kenntnisse der Herzdruckmassage wieder aufzufrischen.

„Schnelle und kompetente Hilfe kann schlicht und einfach Leben retten. Bei einem Herzstillstand zählt jede Sekunde – und das muss im Bewusstsein der Menschen verankert werden. Da werden wir auch nicht müde, das immer wieder zu betonen.“, so Kopietz.

Fotos: @Lukas Baumühlner

Zwei neue wissenschaftliche Publikationen mit PULS-Beteiligung:

Verwendung von Social Media für Forschung zur Basisreanimation und Themengebiete von Abstracts bei Reanimationskongressen 

Unter Mitarbeit von PULS wurden kürzlich zwei Übersichtsarbeiten zur Verwendung von Social Media für Forschung zur Basisreanimation, und zu den Themengebieten von Abstracts bei Reanimationskongressen jeweils in einem wissenschaftlichen Fachjournal veröffentlicht.

Ein Leben ohne Social Media ist für viele unvorstellbar und es wird auch in der Forschung, einschließlich der Reanimationsforschung, immer häufiger eingesetzt. In dieser Übersichtsarbeit fassen die Autor*innen den bisherigen Nutzen von Social Media für die Forschung in der Erwachsenenreanimation zusammen. Es wird vor allem für die Datenanalyse und die Datensammlung genutzt, wobei YouTube und X, vormals Twitter, die beiden meistgenutzten Plattformen sind.

>Link zur Publikation

In der Arbeit „Analyzing Resuscitation Conference Content Through the Lens of the Chain of Survival“ haben die Autor*innen Abstracts – also Kurzzusammenfassungen noch nicht veröffentlichter Studien – thematisch entlang der einzelnen Glieder der Rettungskette eingeordnet. Untersucht wurden dabei die Abstracts des ERC-Kongresses 2024 in Athen , sowie des Resuscitation Science Symposiums 2024 in den USA. Die meisten Beiträge auf beiden Konferenzen bezogen sich auf das erste Glied der Rettungskette: „Frühes Erkennen und Verhindern eines Kreislaufstillstandes“. Deutlich seltener wurden Abstracts zu den Bereichen „Frühes Hilfe holen“, „Hochqualitative Reanimation“, sowie „Genesung und Rehabilitation“ eingereicht. Darüber hinaus analysierten sie die Herkunftsländer der Autor*innen der Abstracts und stellten fest, dass nur ein geringer Anteil aus Ländern mit niedrigem Einkommen stammt. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit der Arbeit von PULS – Ein frühes Erkennen des Kreislaufstillstandes ist essenziell!

>Link zur Publikation

Willkommen im PULS-Team: Barbara Bauer und Ivan Fistar!

Seit Anfang Jänner sind Barbara Bauer und Ivan Fistar im PULS-Team.

Gesundheitstag im Amtshaus Wieden – PULS war dabei!

Am 4. April organisierte die Bezirksvertretung vom 4. Wiener Gemeindebezirk eine Gesundheitsmesse. In den Räumlichkeiten des Amtshauses konnten sich die Besucher*innen unter anderem über gesunde Ernährung, Pflege oder soziale Dienstleistungen informieren. Aber auch Gesundheitschecks wie Blutdruckmessen, Blutzuckermessen oder einer Hautanalyse mit entsprechender fachmännischer Beratung wurden von den zahlreichen Vereinen und Organisationen angeboten.

Großen Zulauf konnten wir am PULS Stand verzeichnen. Ganz nach dem Motto „Rufen-Drücken-Schocken“ wurden den Besucher*innen die Herzdruckmassage und der Umgang mit einem Defi nähergebracht.  

Für PULS war das ein weiterer wichtiger Termin, um Awareness zu schaffen und Wien zur HERZsichersten Stadt Europas zu machen.

Danke an die Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl und deren Stellvertreterin Karin Eichler für die Einladung!

Wiederbelebungstraining am Weltfrauentag

Den Weltfrauentag haben wir bei PULS nicht nur gefeiert, sondern auch aktiv genutzt, um unsere wichtige Botschaft „Rufen – Drücken – Schocken“ in die Welt zu tragen.

In einer inspirierenden und lehrreichen In-House-Schulung, die in unseren eigenen Vereinsräumlichkeiten stattfand, haben wir uns intensiv mit dem lebensrettenden Thema der Wiederbelebung auseinandergesetzt.
Warum ist das so entscheidend? Weil im Notfall jede Sekunde zählt und schnelle sowie richtige Reaktionen über Leben und Tod entscheiden können – und das Beste daran ist: Jede*r von uns hat die Fähigkeit, zu helfen!
Besonders alarmierend ist die Erkenntnis, dass bei Frauen in Notfallsituationen seltener Erste Hilfe geleistet wird als bei Männern. Das wollen wir unbedingt ändern!

Unser Ziel ist es, ein größeres Bewusstsein für die Bedeutung von Erste-Hilfe-Maßnahmen zu schaffen, den Mut zu fördern, aktiv zu handeln, und eine Kultur zu etablieren, in der Erste Hilfe nicht nur eine Fähigkeit, sondern eine Selbstverständlichkeit ist. „Hingreifen statt Wegschauen“ heißt hier die Devise.

Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass jeder Mensch in der Lage ist, im entscheidenden Moment zu helfen und Leben zu retten!